Ab morgen wird gerockt…

Ab morgen wird gerockt…

Fontainebleau, Frankreich

7 Tage im Land der Baguettes, der Pain au Chocolats und vor allem im Land mit dem ältesten und wohl berühmtesten Bouldergebiet der Welt! Schon um 1900 waren in den Wäldern um Fontainebleau die sogenannten „Bleausards“ in den riesigen Blockfeldern unterwegs. Aber auch heutzutage sieht man hin und wieder die Meister der Reibungs-Tritte und –Griffe in den ca. 250 km² großen Wäldern. Mit ihren kleinen Fußabstreifern und ihren Poff-Gespenstern laufen sie mit einer, für den Betrachter, unfassbaren Leichtigkeit die scheinbar glatten Sandsteinblöcke hinauf. Steht man dann selbst mit den neuen Kletterpatschen und den Händen voller Chalk vor demselben Problem, sucht man verzweifelt nach irgendeiner Möglichkeit Hände und Füße in logischer Folge mit der schadenfrohen Linie zu vereinen.

Vor allem zwei meiner Begleiter, Tom und Chris, sind begeisterte Fans solcher Reibungsprobleme und ich darf dabei eine Menge Lehrgeld bezahlen. Doch nicht etwa in Form von barem Geld, so wie wir es jeden Morgen in die berühmten Pain au Chocolats investieren. In meinem Fall handelt es sich vielmehr um Abgaben in Form von Haut, Schweiß und Muskelkraft. Doch wie lesen wir auf der Webseite vom mittlerweile sehr bekannten, fränkischen Indoor-Boulderparadies: „Schweiß ist Schwäche, die den Körper verlässt“…

Na dann. Mit Motivation und Hingebung verlasse ich mich ganz auf den berühmten Lerneffekt und die Schwäche, die mich ja nun bald ganz verlassen haben müsste. Doch es sind eher meine Haut und meine Muskelkraft, die sich binnen weniger Tage von mir verabschieden. Aber wenigstens der Lerneffekt kommt, denn schnell lerne ich, dass auch eine 4c oder eine 5b ein echtes Bewegungsproblem darstellen können und nicht immer zum Aufwärmen geeignet sind. Doch der wichtigste Faktor beim Klettern ist definitiv vorhanden: Spaß! Von dem haben wir jede Menge und das liegt nicht nur am französischen Rotwein sondern auch an der wunderbaren Natur, in der man sich hier ausnahmslos bewegt. Lichter, grüner Wald mit riesigen Farnflächen und leuchtenden Moosfeldern. Der Boden meist mit Sand bedeckt, wie er am Mittelmeer nicht schöner sein könnte und dazwischen Blockfelder mit abgefahrenen Linien und Strukturen soweit das Auge reicht. Die ausufernden Koch-Sessions jeden Abend, das immer besser werdende Wetter und die vielen wunderbaren Menschen, die ich hier kennenlerne tun ihr Übriges dazu, dass ich wohl schon bald wieder kommen werde…

30.03.2012
  • Posted by basictester
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